Terre promesse

Wir alle haben unser eigenes gelobtes Land, oder besser gesagt, unsere gelobten Länder. In der Tat gibt es keinen einzigen Moment in unserem Leben, an dem wir nicht auf diese „vage Zukunft, die wir vor Augen hatten“ blicken, wie es der Schutzpatron dieses Romans, Leopardi, ausdrückte. Aber lohnt es sich, nach diesem Land zu suchen? Das ist die Frage, die Milena Agus aufwirft. Sie folgt dem gelobten Land dreier Generationen einer sardischen Familie: einer Mutter, die von der Heirat ihrer Tochter mit einem reichen Großgrundbesitzer träumt, einer Tochter, die sich danach sehnt, von einem schwer fassbaren Mann geliebt zu werden, und einem Enkel, der nach Amerika zieht, das damals bereits das gelobte Land des armen Italiens ist, um dort seine Musikerkarriere zu verfolgen. Sie alle ziehen von einem gelobten Land zum nächsten, ge- und enttäuscht, bis sie eines Tages dann doch beschließen, Halt zu machen und  ihre anstrengende Reise zu beenden… In diesem neuen Buch führt uns die Autorin mit feiner Meisterschaft und Zauberei, geleitet von ihrem wachen, liebevollen Blick, in unsere geheimsten Träume, in die Illusion-Täuschung des Lebens.