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5 Dezember 2023

Le fiabe non raccontano favole. Una difesa dell’esperienza

von Petrosino Silvano
Le fiabe non raccontano favole. Una difesa dell’esperienza

Zwar werden Märchen heute allgemein als Kindergeschichten angesehen, aber Jahrhunderte lang waren sie ein Mittel für die Unterhaltung und Bildung der Erwachsenen. Wie die große Literatur generell verleihen sie wesentlichen Knotenpunkten des menschlichen Erlebens Form und Stimme. Sie lassen die tiefste Erfahrung mit ihren Fehlern und Schrecken, mit ihren Ängsten und Sorgen zu Wort kommen, ohne darum eine perfekte, illusorische Welt aufbauen zu wollen. Diesen Themen widmet sich Silvano Petrosino in seiner eindrucksvollen Analyse und Interpretation von drei bekannten Märchen: Rotkäppchen, Schneewittchen und Aschenputtel. Seine Lesart geht von der Überzeugung aus, dass es in diesen drei Märchen unter einer scheinbar ruhigen, versöhnlichen Oberfläche im Grunde um die dramatische Frage des Frau-Werdens geht, genau genommen um die Reise, zur Frau zu werden, denn dieser keineswegs selbstverständliche Prozess ist immer mit der Notwendigkeit verbunden, Gefahren zu überwinden, Prüfungen zu bestehen, Entscheidungen zu treffen. Petrosino nennt dies das „Gesetz der doppelten Geburt“: Ein Kind kommt zur Welt, ohne es zu entscheiden, aber es wird nicht zu einem wahren Mann oder einer wahren Frau, ohne sich dafür zu entscheiden. Du wirst nicht als Mann/Frau geboren, aber du wirst dazu, und daher musst du – nachdem du ein erstes Mal zum Leben geboren wurdest – zur vollen Menschlichkeit neu geboren werden. Die Geschichten von Rotkäppchen, Schneewittchen und Aschenputtel bestätigen es mit unstrittiger Gewissheit: Frau zu werden, ist nie einfach ein Spaziergang im Wald.

  • Verlag Vita e Pensiero
  • Erscheinungsjahr 2023
  • Seitenanzahl 192
  • ISBN 9788834353738
  • Ausländische Rechte Lucia Scacchi editrice.vp@unicatt.it
  • Ebook 9788834353752
  • Preise 16.00

Petrosino Silvano

Silvano Petrosino (1955), Philosoph, der für seine Studien über das Denken von Lévinas und Derrida internationalen Ruhm genießt, ist ordentlicher Professor an der Università Cattolica del Sacro Cuore in Mailand, wo er philosophische Anthropologie lehrt. Gegenstand seiner Studien sind die Natur der Zeichen, die Beziehung zwischen Rationalität und Moral, die Struktur der Erfahrung mit besonderem Blick auf das Verhältnis zwischen Wort und Bild; der Wunsch und das Menschliche.

Le fiabe non raccontano favole. Una difesa dell’esperienza
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