Fortuna criminale

In den nördlichen Vorstädten von Mailand besteht der Traum von der goldenen Zukunft aus Geld. Wir befinden uns mitten in den neunziger Jahren. Der Lärm des Fernsehers erfüllt die engen Wohnungen der Häuser mit dem Ritual des Samstagabends: die Lottoziehung. Der blaue Bildschirm mit dem Füllhorn zieht Millionen von Italienern an, während eine Off-Stimme die auf den zehn Rädern gezogenen Zahlen abliest. Nach der Lesung der Gewinnzahlen landen die Scheine mit den verlorenen Einsätzen in der Mülltonne, zusammen mit den Resten des Abendessens und der Hoffnung auf ein besseres Leben. Mario hat seine neunzehn Jahre zwischen den Hochhäusern von Cinisello und auf der Rennbahn von San Siro verbracht. Dort geht er wetten und erwartet nicht viel von der Zukunft. Doch alles soll sich ändern, als sich sein Schicksal mit den schrägen Mitgliedern einer Bande kreuzt, die eine Möglichkeit entdeckt haben, die Ziehungen auf der Mailänder Lottoscheibe zu manipulieren. Ein in seiner entwaffnenden Einfachheit außergewöhnlicher Plan, der von Peppino lo Zoppo und Ciccio im Keller eines Sozialbaus erdacht und in die Tat umgesetzt wird und so drei Jahre lang Tausende von Gewinnen einbringt, die sie auf zahlreiche Annahmestellen verteilen. Mit Gerissenheit und Einfallsreichtum, die sogar bis zum Abhören und Verfolgen reichen, fängt Mario, der immer damit beschäftigt war, seine leeren Taschen zu füllen, die manipulierten Zahlen ab und wird plötzlich zum Milliardär. Er baut ein Vermögen auf… Doch gerade als alles gut läuft, geht es schief: Der Betrug läuft aus dem Ruder und kommt echten Kriminellen zu Ohren, die wild entschlossen sind, alles zu tun, um ihren Anteil zu bekommen.