La città dei vivi
von Lagioia Nicola, Lagioia Nicola, Lagioia Nicola
Wie sieht das Gesicht des Bösen zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts aus? Im März 2016 vergewaltigten zwei junge Männer aus gutem Hause namens Manuel Foffo und Marco Prato in einer unscheinbaren Wohnung am Stadtrand von Rom – ohne wirkliches Motiv – einen jüngeren, Luca Varani, und brachten ihn zu einem langsamen und schrecklichen Tod. Der Fall erregte sofort die Aufmerksamkeit der Massenmedien und beunruhigte die öffentliche Meinung zutiefst. Schnell stellte sich heraus, dass die Täter ein geheimes Leben geführt hatten, das sich von dem, was ihre Freunde und Eltern über sie zu wissen glaubten, stark unterschied. Und obwohl auch die Beziehung zwischen ihnen und ihrem Opfer bald zum Thema wurde, war es die Art des Verbrechens, die die beunruhigendsten Fragen aufgeworfen hat. Handelt es sich um einen schrecklichen Fall von grundloser Gewalt? Waren die Mörder Sadisten? Geisteskranke? Waren sie sich wirklich bewusst, was sie da taten? Einige begannen sogar, den Mord als einen Fall von satanischer Besessenheit zu beschreiben. Nicola Lagioia lässt uns von Anfang an emotional an diesem Fall teilhaben: Er geht zur Beerdigung von Varani, trifft die Eltern des Jungen, sammelt Dokumente, befragt die wichtigsten an der Tat beteiligten Personen und führt einen langen Briefwechsel mit einem der Mörder. Sich auf die Spur des Verbrechens zu begeben, bedeutet für ihn auch, in die Nacht Roms hinabzusteigen, einer Stadt, die unbewohnbar geworden ist und doch vor Leben strotzt, die von Ratten und wilden Tieren belagert wird, von Korrupten und Ermittlern überschwemmt, von Drogen und Jugendprostitution heimgesucht. Und die dennoch den Menschen, die dort leben, ein Gefühl von Freiheit vermittelt, das es an keinem anderen Ort der Welt gibt. Eine Stadt, die damals keinen Bürgermeister, aber zwei Päpste hatte. Lagioias Reise zeigt die Schattenseiten unserer Epoche auf, einer Zeit voll verratener Erwartungen, Schwierigkeiten beim Erwachsenwerden, Ungleichheiten, Identitätslücken, Entfremdung und Verwirrung. Wieder einmal kommt Nicola Lagioia mit einer faszinierenden Untersuchung über die tiefsten Wurzeln des Bösen in unsere Buchläden und stellt die erschütterndste aller Fragen: Welche Geheimnisse können hinter dem alltäglichen Leben von Menschen lauern, die uns nahe stehen, die wir lieben?
- Verlag Einaudi
- Erscheinungsjahr 2020
- Seitenanzahl 472
- ISBN 9788806233334
- Ausländische Rechte Valeria Zito
- Ausländische Rechte verkauft France (Flammarion), Germany (btb), The Netherlands (De Bezige Bij), World English rights (Europa Editions), World Spanish rights (Literatura – Random House), Albania (Toena), Brazil (Ayiné), Bulgaria (Aviana), Catalan rights (Llibres del Segle), Denmark (People’s Press), Finland (Gummerus), , Hungary (Corvina), Sweden (Bonniers)
- Ebook www.einaudi.it
- Auszeichnungen Premio Leogrande, finalista Premio Lattes Grinzane
- Preise 22.00 €
Lagioia Nicola, Lagioia Nicola, Lagioia Nicola
Nicola Lagioia wurde 1973 in Bari geboren und lebt in Rom. Neben Die Stadt der Lebenden veröffentlichte er die Romane Tre sistemi per sbarazzarsi di Tolstoj (senza risparmiare se stessi) (Premio Lo Straniero), Occidente per principianti, Riportando tutto a casa (Literaturpreise Vittorini, Volponi und Viareggio) und Eiskalter Süden (Premio Strega, Premio Mondello). Lagioia schreibt für „Repubblica“, „Il Venerdì“, „Internazionale“ und „La Stampa“. Seine Bücher sind in 15 Sprachen übersetzt.
