Autoritratto nello studio

In diesem Fall ist der Titel Autoritratto nello studio – un soggetto iconografico familiare nella storia della pittura im wörtlichen Sinne zu verstehen: Das Buch ist ein Selbstporträt, das vom Leser allein durch das geduldige Studium der Bilder, Fotografien, Objekte und Gemälde aus den Ateliers, in denen der Autor gearbeitet hat und noch arbeitet, entschlüsselt werden kann. Agambens Herausforderung besteht darin, über sich selbst zu sprechen, indem er ausschliesslich von anderen spricht: von Dichtern, Philosophen, Malern, Musikern, Freunden und Liebesbeziehungen. Von den Begegnungen und Konflikten, die ihn geformt und genährt haben und die bis heute auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlichem Maße zu seinem Schreiben beitragen. Von Heidegger bis Elsa Morante, von Melville bis Walter Benjamin, von Caproni bis Giovanni Urbani. Die Bilder sind ein integraler Bestandteil dieses Buches, und genau wie bei diesen Puzzles, in denen verschiedene Figuren nebeneinander gelegt ein anderes, größeres Motiv ergeben, verschmelzen auch hier die Bilder mit dem Text zu einem der außergewöhnlichsten Selbstporträts, die ein Autor je von sich selbst hinterlassen hat: keine ausufernde Autobiographie, sondern eine wahrheitsgemäße, zeitlose „Autoheterographie“.