Le tracce fantasma
von Cosentino Nicola H.
Valerio Scordia – achtunddreißig Jahre alt, ehemaliger Gitarrist – lebt von seiner Leidenschaft: er hört sich Lieder an und schreibt, was er darüber denkt. Er ist impulsiv und sarkastisch und hofft, seine permanenten Frustration zu überwinden, indem er in Mailand von Straße zu Straße zieht, zwischen Plattenläden, Singer-Songwriter-Wohnungen und oft aufschlussreichen, häufiger jedoch katastrophalen Begegnungen. Zu der unerwarteten Aufregung über die Nachricht, dass seine alte Liebe Anna eine Tochter bekommen hat, gesellt sich eines Tages der Neid auf den Erfolg seines ehemals besten Freundes, eines Liedermachers, der sich auf einem schwindelerregenden Aufstieg befindet. Wie Valerio darauf reagiert? Ganz einfach: indem er noch mehr Platten hört, noch mehr Flaschen leert und feststellt, dass die Mischung aus Musik und Alkohol zumindest für ihn wie eine Zeitmaschine funktioniert, die ihn buchstäblich in die Vergangenheit zurückbringt. Allerdings nicht in seine, sondern in Annas, die Frau, die er vergessen sollte. Le tracce fantasma ist ein Roman über die Illusion, dass Schönheit das Gesetz ist, das die Welt regiert; über die Verwechslung von Kunst und echtem Leben und darüber, dass man seine ganze Traurigkeit, aber auch jede Note von Glück diesem Missverständnis verdankt. Cosentino meißelt eine Geschichte, in der die Melancholie für das Mögliche, das nicht gewesen ist, mit der verletzlichen Gewissheit koexistiert, dass Fehler, schiffbrüchige Beziehungen und zerschlagene Träume in Wirklichkeit jene unsichtbaren Samenkörner sind, denen wir die Zukunft anvertrauen. Und dass manchmal die Fußspuren, die andere in unserem Leben hinterlassen haben, plötzlich wieder auftauchen, wie geheime Lieder am Ende einer Platte, die wir auswendig zu kennen glaubten.
- Verlag Minimum Fax
- Erscheinungsjahr 2022
- Seitenanzahl 400
- ISBN 9788833894058
- Ausländische Rechte Tiziana Bello tiziana@minimumfax.com
- Ebook Sì
- Preise 18.00
Cosentino Nicola H.
Nicola Cosentino (1991) wurde in Praia a Mare geboren und lebt und arbeitet in Mailand. Sein letzter Roman, Hummerjahre (Voland 2017), gewann 2018 den Premio Brancati Giovani und wurde ins Französische und Deutsche übersetzt. Er schreibt für die Literaturbeilage des „Corriere della Sera“.
