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6 Dezember 2023

Lady Montagu e il dragomanno. Viaggio avventuroso alle origini dei vaccini

von Giaveri Maria Teresa
Lady Montagu e il dragomanno. Viaggio avventuroso alle origini dei vaccini

„Ein Experiment, das von unwissenden Frauen praktiziert wird“. So kommentierte man im London des Jahres 1721 den Vorschlag von Lady Mary Wortley Montagu, einer ebenso eleganten wie unternehmungslustigen Dame, sich gegen das tödliche Pockenvirus zu immunisieren, indem sie sich präventiv mit einer abgeschwächten Dosis der Krankheit infizierte. Lady Montagu war die Ehefrau des britischen Botschafters in Konstantinopel. Während ihres Aufenthalts in der Türkei erfuhr sie von der Existenz dieser Möglichkeit, jener Geißel zu entkommen, deren wiederkehrende Epidemien die Bevölkerung seit Jahrhunderten dezimiert hatten. Aber es handelte sich um eine bizarre Praxis, die von Bäuerinnen an der nördlichen Grenze Griechenlands angewandt wurde. Und nicht einmal die Anerkennung der Methode durch zwei angesehene Ärzte der Universität Padua änderte etwas an ihrer fehlenden Akzeptanz. Doch der Zufall wollte, dass einer der beiden Ärzte der oberste Dragoman – also der offizielle Übersetzer – in der britischen Botschaft war. Er arbeitete für die Familie Montagu als Dolmetscher, als Arzt und auch als Experte für die Sprachen und Bräuche des Osmanischen Reiches. Die gebildete, neugierige und polyglotte Lady Montagu unterhält sich mit ihm auf Italienisch und lernt dabei viel mehr als nur ein paar schöne Zeilen lokaler Poesie… Und so kam es, dass die Botschaftergattin Jahre später, zurück in London, ihren engsten Freunden, darunter auch der Prinzessin von Wales, von den Praktiken und verstörenden Statistiken dieses „Experiments“ berichtete. Die Herrscherin vertraute dem Urteilsvermögen ihrer verehrten Mary, die sich um ihre von der Epidemie bedrohten Kinder sorgte, und ließ sich überzeugen, die Methode zu testen und dann bei den Erben der königlichen Familie anzuwenden. So begann in England und den englischen Kolonien, dann in den europäischen Königreichen und Kleinstaaten, der lange und spannende Kampf um das Prinzip, das der oberste Dragoman in Konstantinopel „Impfung“ getauft hatte. Französische Aufklärer und Bostoner Inquisitoren, hochmütige Akademiker und obskure Ärzte, die sich um das Gemeinwohl sorgten, große Herrscher und Mathematiker unter dem Bann der Wahrscheinlichkeitsrechnung: sie alle diskutierten jahrzehntelang die Pros und Kontras einer rätselhaft funktionierenden Präventionsmethode, die letztendlich in der Praxis der Impfung mündete. Auf den Seiten dieses Buches rekonstruiert Maria Teresa Giaveri die Geschichte dieses Streits wie in einem Abenteuerbuch, in dem dieses Mal nicht die Wechselfälle eines Schiffbrüchigen oder die waghalsigen Unternehmungen einer bewaffneten Bande im Mittelpunkt der Erzählung stehen, sondern „die Abenteuer einer Idee – einer Idee, die bizarr, schockierend und doch lebensrettend ist“.

  • Verlag Neri Pozza
  • Erscheinungsjahr 2021
  • Seitenanzahl 160
  • ISBN 9788854522626
  • Ausländische Rechte Alice Canosi (alice.canosi@neripozza.it), Renata Petruseva (renata@agenziamalatesta.com)
  • Ausländische Rechte verkauft Spagna: Editorial Planeta/Editorial Crítica
  • Preise 17.00

Giaveri Maria Teresa

Maria Teresa Giaveri war Professorin für französische Literatur und vergleichende Literaturwissenschaft an italienischen Universitäten und am französischen CNRS. Sie ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften von Turin und der Accademia Peloritana, Chevalier des Arts et des Lettres und Vizepräsidentin des Pen Club Italia. Sie betätigt sich als Journalistin, Redakteurin wissenschaftlicher Zeitschriften, Übersetzerin und Autorin zahlreicher Studien über moderne Literaturen neulateinischer Sprachen und Prozesse der Textgenese.

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